Fußball: Superkicker versuchen für beides, das richtige Gefühl zu entwickeln
„Barfuß über die Kieselsteine, ich hab’s nicht geschafft”, sagt der ehemalige Fußballprofi. Doch er bekam Hilfe. Jeder Gruppe war ein Gehirntrainer zugeordnet. „Der hat uns gesagt, ihr müsst immer wieder ,sieben, sieben, sieben’ sagen.” Und tatsächlich: Die Ablenkung half. Olaidotter: „Ich habe es zumindest bis zur Hälfte geschafft.”
Die Aufmerksamkeit vom Schmerz wegleiten, das sollten die Besucher lernen. Und schmerzfrei ist es nie, wenn man mit normalerweise geschützten Füßen über (abgerundete) Glasscherben oder Nägelköpfe geht oder durch eiskaltes Wasser watet. Es galt, sich zu überwinden und Vertrauen zu sich selbst und seinen Fähigkeiten zu finden.
Den Kindern fiel das leichter. Vor allem die Kleineren „waren megabegeistert”. Für die Großen gab es immerhin ein paar Tipps, wie sie ihr Gehirn vor einer Klassenarbeit durch einfache Übungen in Topform bringen können.
Eine Stunde lang wurden die Superkicker im Barfußpark Dornstetten im Schwarzwald geführt, wobei es nicht nur darauf ankam, die tolle Landschaft zu bewundern und sich der unterschiedlichen Untergründe bewusstzuwerden. Der Kopf musste die gesamte Zeit über auf Alarm stehen. Bei vorher vereinbarten Codewörtern mussten die Kinder reagieren. Beispielsweise bei eins gehen, bei zwei stehen, bei drei rückwärtsgehen.
Das Kopfballspiel im Mittelpunkt
Die Konzentration immer hochzuhalten war auch gestern am vierten Camptag nötig. Köpfen wie Schweinsteiger hieß das Thema, das gleich zwei Fragen aufwirft: Ist Kopfballspiel schon in der Jugend so wichtig und warum eigentlich Schweinsteiger? Der, so hat Olaidotter bei einem Trainerkongress erfahren, sei überraschenderweise jener Spieler gewesen, der im deutschen WM-Team am meisten geköpft habe. Zudem hält der Fußballlehrer aus Winnenden das Kopfballspiel für eines der wichtigsten Mittel im Fußball. Lange sei es vernachlässigt worden, bei der WM in Brasilien aber durch viele Tore nach Standardsituationen wieder in den Fokus gerückt.
Olaidotters Ziel ist, auch den Kleinsten schon ein Gefühl und das richtige Timing für den Kopfball zu vermitteln, ihnen mit leichten Bällen auch die Angst davor zu nehmen. Schließlich sollen sie es später mal besser machen als ihr Lehrer. „Ich selbst”, sagt Olaidotter, „habe nämlich früher nie einen Kopfball bekommen.”
@ Bilder und Video auf zvw.de/rems-Murr-sport