Fußball-Kreisliga A I: Meisterschaftsfavorit TSV Schlechtbach verliert den Anschluss und findet keine Lösung
„Natürlich haben wir gedacht, weiter vorne mitzuspielen“, sagt Ralf Haluk (40), der den TSV seit dieser Spielzeit zusammen mit Niko Layer (29) trainiert. Er habe aber bereits beim Vorbereitungsturnier in Rudersberg erkannt: Der SV Breuningsweiler ist Topfavorit. „Dann gibt es fünf, sechs Mannschaften, die um Platz zwei kämpfen.“
Zumindest in diesem Feld aber sollte der TSV Schlechtbach zu finden sein. Das klappte noch bis zum fünften Spieltag (fünf, wenn auch zumeist knappe Siege), dann begann der Absturz. Ein Unentschieden gegen Iraklis Waiblingen und fünf Niederlagen (im Pokal folgte Nummer sechs).
Haluk: „Schon vorher waren einige Siege glücklich, gegen Schmiden, Urbach oder auch Birkmannsweiler. Das 0:0 gegen Iraklis hat uns das einen Knacks gegeben.“
Es folgten Niederlagen auch gegen Mannschaften, die in der Tabelle weit unten standen. Zum Teil jedoch, so Haluk, lagen Erfolg und Misserfolg nah beieinander. Gegen Breuningsweiler“, sagt Haluk, „haben wir 25 Minuten lang richtig gut gespielt. Und gegen Schorndorf in den ersten Minuten drei gute Chancen und einen Pfostentreffer gehabt.“
Dennoch muss er zugeben, dass vieles nicht funktioniert. Das Spielsystem, das ihm vorschwebt – laufintensiv, frühes Attackieren, Spiel über die Außen – wird so umgesetzt, wie er sich das wünscht. Er denkt über taktische Umstellungen (Dreier- statt Viererkette) nach, hat Niko Layer weiter nach hinten genommen, damit der das Spiel von hinten kreativer gestalten kann, doch Erfolg, der sich auch in Punkten zeigt, brachte das nicht.
Das liege auch daran, dass die Vorbereitung „holprig“ verlaufen ist, bis in den Oktober hinein oft nur acht, neun Spieler im Training waren. Durch das gute Ergebnis der vergangenen Saison (Platz drei), den unter anderem durch Timo Strohmayer (29 Tore zuletzt für die SG Schorndorf) verstärkten Kader sei „die Erwartungshaltung sehr hoch“ gewesen. Als dann die Niederlagen kamen, wurde der Druck entsprechend hoch.
Ralf Haluk ist deshalb ganz froh, dass sein Team am Wochenende spielfrei ist. Zumal sich jetzt auch noch Timo Strohmayer (Prellung) und Orkun Dogan (Faserriss) verletzt haben. Trotz schlechter Ergebnisse sei die Lage innerhalb des TSV noch ruhig. Zumindest spüre er die Rückendeckung der Abteilungsleitung. „Ich bin ja geholt worden, um längerfristig zu bleiben.“
Ohne Erfolgserlebnisse allerdings wird das kaum zu realisieren sein.