Fußball-Bezirksliga: Winterbach-Trainer Marcel Lindner ist insgesamt dennoch zufrieden
40 Gegentore in 16 Spielen sind eine Menge. Marcel Lindner (45) aber kann die Torflut gut erklären. Zum einen liege sein Hauptaugenmerk auf der Offensive („Ich will offensiven, attraktiven Fußball“), zum anderen müsse er sich unter der Woche im Training nur auf dem Platz umsehen: Kaum ein Defensivspieler sei da zu sehen.
Mattis Escherle, Tobias Schlotz, Gioacchino di Leo (Studium), Adrian Rube, Marco Memmler (Schule), Beco Toplica (schichtet) – sie alle können meist nur das Freitagstraining besuchen. „Da fehlt natürlich die Abstimmung im Spiel“, sagt Lindner.
Er klagt trotzdem nicht, auch wenn ihm nun Simon Beckler gesagt habe, nur noch im Notfall zur Verfügung zu stehen, Marco Benzinger bis Ende März ein Auslandspraktikum absolviert und Manuel Padutsch sich einem Verein in Ulm anschließt, wo er studiert hat und nun arbeitet. Da bleibt nicht mehr viel übrig. Lindner: „Verletzte oder Rote Karten können wir uns nicht leisten.“ Die vielen „Nicht-bei-uns-Trainierer“, wie Lindner sie nennt, seien in der Vorrunde schon der Grund für die Absage des Pokalspiels in Kaisersbach gewesen.
Viel Freude an Nachwuchsspieler Morris Rube
An der Defensive muss also noch gearbeitet werden, umso mehr freut sich Lindner darüber, wie die Offensive funktioniert. „Kevin Mezger trifft überragend.“ Von den Außenbahnen werde er bestens versorgt durch Francesco Formaro rechts und Patrick Rychlik links. Dazu kommt noch Julian Beckler. „Das sind die Leute, die kaum eine Trainingseinheit verpassen“, sagt Lindner. „Sie sind die Garanten für Punkte.“
Viel Freude macht ihm auch Morris Rube. Der A-Jugendliche hat sich in der Vorrunde einen Platz im Team erkämpft. „Der ist auf einem super Weg.“ Spieler mit seinem Kampfgeist hätte er gerne noch mehr im Kader.
Einen Neuen hat er immerhin bekommen. Johannes Neugebauer ist aus dem Raum Ulm nach Esslingen gezogen. Und weil ihn Tobias Schlotz, der in Ulm studiert, kennt, ist er in Winterbach gelandet. Lindner: „Das ist ein Riesengewinn für uns.“ Das habe sich schon in den ersten beiden Trainingseinheiten gezeigt. Neugebauer, der Landesligaerfahrung mitbringt, habe sofort die Führung auf dem Platz übernommen. Zudem spielt er im zentralen defensiven Mittelfeld. Um die Gegentorrate zu minimieren, ist ein guter Mann an dieser Stelle kein Fehler.
Mit Platz sechs zum Jahreswechsel ist Marcel Lindner zufrieden. Vielleicht sei eine kleine Verbesserung noch möglich, aber zu den ersten drei sei die Kluft zu groß. Jetzt kommt’s drauf an, gut zu trainieren – vor allem freitags.