Fußball-Kreisliga A I: KTSV Hößlinswart fehlen die Torjäger der vergangenen Saison
Seltenhofer muss allerdings auch mit völlig anderen Bedingungen zurechtkommen als im Vorjahr. Damals hatte er mit Erdal Koyuncu den Toptorjäger der Liga im Team. 32-mal traf der. 26 Treffer steuerte Nikolaos Vassiliou bei, mehr als die 77 Tore des KTSV hatte kein anderes Team auf dem Konto. Lediglich Vizemeister SG Schorndorf war genauso treffsicher.
Im Sommer jedoch verließ Koyuncu die Mannschaft, Dominik Raith (zehn Tore) schloss sich der SV Remshalden an, und weil auch noch Tefik Akkar (12 Treffer) ging, stand Seltenhofer fast ohne Sturm da; zumindest in den ersten vier Saisonspielen, als Vassiliou noch fehlte.
Hinzu kam Verletzungspech. Steffen Raith, Jan Bosch, Valentin Merz und die Torhüter Florian Esch und Burhan Byikli rissen sich das Kreuzband, wobei Letzterer schon lange nicht mehr gesehen worden sei. Fabian Levermann konnte ebenfalls oft nicht auflaufen. „Wie soll das funktionieren?“, fragt Seltenhofer. Sein Kader war viel zu klein. In einem „800-Seelen-Dorf“ jedoch dürfe man keine allzu hohen Ansprüche stellen.
Am Anfang der Saison „haben wir uns sehr schwer getan. Tragende Säulen waren nicht mehr da“. Es dauere eben, bis das kompensiert werden kann. Seltenhofer musste Spieler aus der zweiten Mannschaft nach oben nehmen, mit der Zeit wurden die Leistungen besser. Ein wenig trauert er dem Spiel gegen Iraklis Waiblingen nach. „Da hätten wir gewinnen können.“ Die Partie endete trotz 2:1-Führung noch mit 2:3. Bei einem Sieg wäre der Relegationsplatz nur noch einen Punkt entfernt. „Das wäre für uns ganz passabel.“
Seltenhofer macht sich nichts vor. Klassenerhalt, „das wird ganz schwierig.“ Die personelle Situation hat sich nicht entspannt, lediglich Valentin Merz wird voraussichtlich wieder einsteigen. Die Vorbereitung („20 bis 25 Zentimeter Schnee auf dem Platz“) war nicht optimal. Der Trainer hofft dennoch, dass sein Team zum Auftakt gegen den TV Stetten und danach beim Tabellenletzten TB Beinstein punkten kann.
Auch wenn die personelle Situation schlecht bleibt, „die, die spielen, geben alles“. Das wird auch nötig sein, soll die kleine Chance auf den Ligaverbleib noch genutzt werden. Mindestens.