Fußball-Kreisliga B I: Der TSV Haubersbronn ist zwei Jahre nach dem Abstieg zurück in der Kreisliga A I
Der TSV Haubersbronn stieg 2013 über die Relegationsrunde aus der Kreisliga A I ab und Trainer Timo Härer war entsetzt gewesen über die Einstellung seiner Spieler. Im Mai 2015 sieht das ganz anders aus. „Meine Spieler waren vom Anfang bis zum Ende konzentriert“, sagt Michael Farkas (30), seit zwei Jahren Spielertrainer. Der Trainingsplatz sei regelmäßig voll, und sogar nach dem 6:2-Sieg in Großheppach seien seine Spieler enttäuscht vom Platz geschlichen, weil sie mit ihrer Leistung unzufrieden waren. Welch ein Kontrast!
Womöglich, überlegt Farkas, seien die Spieler im Abstiegsjahr einfach zu jung gewesen. Zum Teil gehörten sie noch der A-Jugend an. „Sie alle haben sich weiterentwickelt.“ Wobei der Abstieg nicht der einzige Rückschlag war, den sie wegstecken mussten. Im Jahr darauf verpassten die Haubersbronner den anvisierten Aufstieg durch eine miserable Rückrunde. Gerade aber dieser letzte Rückschlag „hat uns gutgetan“, meint Farkas.
Und womöglich auch er selbst. Farkas hat ein modernes Spielsystem eingeführt. Gab es zuvor noch den klassischen Libero, spielt der TSV nun entweder im 4:4:2 oder 4:5:1. Und anders als im Verein zuvor befürchtet, hätten die Spieler schnell gelernt, im Raum zu spielen. „Wir haben das auch sehr forciert und intensiv trainiert“, sagt Farkas. Im „Wir“ ist Co-Trainer Thomas Dannenhauer eingeschlossen. Farkas: „Wir haben die gleiche Auffassung von Fußball.“
Dass es eine neue Stimmung, eine (bessere) Einstellung im Kader gibt, hängt vielleicht auch damit zusammen, dass Farkas vielen seiner Spieler eine Chance gibt. „Wir haben 29 Spieler eingesetzt. Aber nicht aus der Not heraus, sondern als Belohnung für die gute Arbeit.“ Er selbst lief deshalb nur „immer mal wieder“ auf. „Die jungen Spieler sollen Spielpraxis sammeln.“
Trainer Farkas hatte mit mehr Schwankungen gerechnet
Dass die Saison zum Start-Ziel-Sieg werden könnte, hatte der Spielertrainer nicht erwartet. „Eher mit Schwankungen.“ Dass mit dem SV Breuningsweiler eine Übermannschaft den Platz frei gemacht hatte, kam den Haubersbronnern sicher entgegen, doch den Rest hat sie sich selbst erarbeitet. Mit Fabian Aupperle (25), Patrick Manshaupt (23), Torwart Florian Böck (20) haben sich neue Führungsspieler entwickelt, mit Patrick Schandl (21) und Benjamin Sigle (23) Torjäger. Schandl hat 30 Tore erzielt, dazu noch 15 vorbereitet. Sigle war 40-mal erfolgreich, obwohl er in der Rückrunde sieben Spiele lang ausgefallen war. Insgesamt jedoch, so Farkas, „sind wir von größeren Verletzungen verschont geblieben“.
95 Prozent des Kaders hätten für die kommende Spielzeit bereits zugesagt. Um in der Kreisliga A mithalten zu können, seien deshalb große Veränderungen nicht nötig. Neuzugänge müssten charakterlich passen und getreu der Haubersbronner Philosophie, möglichst aus dem Verein selbst stammen, zumindest hier aber schon in der Jugend gespielt haben.