KTSV Hößlinswart hält sich sehr gut, obwohl die Führungsspieler oft im Training fehlen
Mit 1:2 haben die Hößlinswarter ihr jüngstes Heimspiel gegen JAT Fellbach verloren. „Das Spiel habe ich mitverbockt“, sagt Seldenhofer. Er hätte auf dem Kunstrasenplatz in Steinach spielen lassen müssen, nicht auf dem Rasen in Hößlinswart. Das hätte die Siegchancen deutlich erhöht. Der Ball sei oft einfach im Schlamm liegengeblieben. Seldenhofer: „Der Platz hat uns ausgebremst.“
Hätte der KTSV gewonnen, er läge nur einen Punkt hinter dem Tabellenzweiten, dem Mitaufsteiger SG Schorndorf. An eine vordere Platzierung will Seldenhofer aber (noch) nicht denken. Die Mannschaft solle sich entwickeln. Das habe bisher bereits weitaus besser funktioniert, als er es selbst erwartet hatte. Seldenhofer hatte das Team in der Relegationsrunde beobachtet und gesehen, dass es doch sehr von Torjäger Erdal Koyuncu lebte. Der zählt zusammen mit Nikolaos Vassiliou immer noch zu den herausragenden Spielern, doch die Mannschaft habe sich als Team weiterentwickelt. Wolfgang Seldenhofer: „Da bin ich echt überrascht.“
Richtiggehend begeistert ist der Trainer sogar über den Zusammenhalt und die Kameradschaft. „Das habe ich so noch nirgends erlebt.“ Auch im Umfeld stimme alles. „Was Besseres kann man sich als Trainer nicht wünschen.“
Der Kader sei zwar nicht üppig bestückt, aber mit Qualität – und vielen Spielern aus der eigenen Jugend, insbesondere aus dem Jahrgang 1992. Der Verein ist bisher erfolgreich, obwohl gerade die Führungsspieler kaum trainieren könnten oder verletzt längere Zeit fehlten. Markus Faber fiel bereits am zweiten Spieltag mit einem Meniskusschaden aus. Er ist jetzt wieder einsatzbereit, genauso wie Ahmet Aytokkan, der ebenfalls vier Wochen ausgefallen war. Erdal Koyuncu plagt sich mit Adduktorenproblemen herum und muss demnächst operiert werden.
Am Sonntag beim TV Stetten rechnet sich Seldenhofer durchaus etwas aus. Immerhin hat der KTSV bisher vier seiner fünf Auswärtsspiele gewonnen, ist auswärts erfolgreicher als zu Hause. Außerdem kann er „fast in optimaler Besetzung“ antreten. Für die weitere Zukunft ist der Trainer sogar noch optimistischer. „Da ist noch viel Potenzial in der Mannschaft. Jetzt soll sie erst mal weiter so unbekümmert und mit Power spielen. Und wenn dann auch noch die Führungsspieler richtig trainieren können ...“
... ist die Frage Rasen oder Kunstrasen womöglich nicht mehr entscheidend.