Fußball-Kreisliga A I: Dazu aber war viel Motivationsarbeit nötig für Matthias Resch, Trainer des SV Hegnach
Resch (36) kam die Situation zu Beginn des Jahres ziemlich bekannt vor. Schon vor einem Jahr waren die Hegnacher Favorit gewesen. „Und dann haben wir’s in der Rückrunde vergeigt.“ Auch diesmal begann die Rückrunde holprig. Der Auftakt beim AC Beinstein war noch gut (Trainer Resch aber war schon hier trotz 5:1-Sieg nicht zufrieden), darauf folgten ein 1:2 gegen Weinstadt („zurecht, Weinstadt war bissiger“), ein 2:2 in Hertmannsweiler und ein 1:3 in Birkmannsweiler („Obwohl wir da die bessere Mannschaft waren“). Die SG Schorndorf löste den SVH an der Tabellenspitze ab. Wiederholte sich die Geschichte des Vorjahres?
Matthias Resch spürte die Nervosität im Kader, im Umfeld. Die Angst. „Da muss man dagegen ankämpfen, damit sich das nicht festsetzt.“ Der Trainer war vor allem als Psychologe gefragt. Schon in der Vorrunde hatte es nach dem Birkmannsweiler-Spiel (0:2) eine Krise gegeben – samt lautstarker Aufarbeitung. Diesmal sei es ruhiger zugegangen. Im nächsten Spiel gab es einen durchaus glücklichen 1:0-Sieg gegen Schmiden, „ab da ging’s aufwärts“. Abteilungsleiter Alexander Rieger lobt den „unbändigen Teamgeist“, den das Team in dieser Phase gezeigt habe.
Weil es gleichzeitig beim Konkurrenten SG Schorndorf abwärtsging, sicherte sich der SV Hegnach sogar noch überraschend früh die Meisterschaft. Resch: „Wir wollten in Schlechtbach unbedingt gewinnen und die Meisterschaft perfekt machen.“ Eine Niederlage, dann eine weitere gegen Schorndorf, wer weiß, was sich daraus entwickelt hätte. So aber kann/konnte der SVH den härtesten Konkurrenten ganz entspannt empfangen - und musste sich auch über das 2:2 nicht grämen.
Einige wichtige Spieler waren lange Zeit verletzt
Der SV Hegnach ist Meister, die Mannschaft mit einem Stall voll ehemaliger Landesligaspieler (vom FSV Waiblingen) hat sich erwartungsgemäß durchgesetzt. Aber auch wenn das alles gute Fußballer seien, sagt Resch, werde man deshalb nicht wie selbstverständlich Meister. Immer wieder hätten Spieler verletzt gefehlt. Patrick Haaf riss sich im November das Kreuzband, Maurice Runck brach sich im gleichen Monat den Knöchel, Florian Koch spielte wegen eines Bandscheibenvorfalls kaum, Benni Lang fehlte oft und kämpfte sich ansonsten mit Schmerzen durch. Fabian Sadowy schließlich konnte wegen seines Knorpelschadens im Knie oft nur einmal in der Woche trainieren. „Aber einer wie er ist halt nicht zu ersetzen.“
Tolga Filiz hingegen hatte eigentlich aufhören wollen. Dann fehlte ihm der Fußball doch zu sehr. „Er ist jetzt nicht mehr wegzudenken aus der Mannschaft“, sagt Resch. Gute Spieler alleine garantieren nicht den Erfolg. „Fußball ist ein Mannschaftssport.“ Und deshalb habe ihm beispielsweise besonders gut gefallen, wie sich der junge Lukas Wieler verhalten habe. „Der hat in den letzten Wochen immer hart trainiert und war meistens doch auf der Bank. Aber er hat nie gemurrt.“
Vielleicht bekommt er in der kommenden Saison, der Ersten überhaupt in der Bezirksliga, mehr Einsatzzeiten. Resch will einen Verjüngungsprozess einleiten. Schon in der aktuellen Saison hat er mit Silas Neumann und Felix Koch zwei A-Jugendliche aus dem eigenen Verein eingebaut. Sie wurden auf Anhieb zu Stammspielern.
Die kommende Saison aber wird um einiges schwerer werden. Das Ziel ist deshalb auch naturgemäß bescheidener: „Den Klassenerhalt frühzeitig sichern“, sagt Rieger – unter der bewährten Führung von Resch und Co-Trainer Robert Schmidlin.