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Roland Stepper tritt zurück

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Fußball: Vorwürfe gegen „Teile“ des Bezirksvorstandes / Corinna Bäuerle nun kommissarische Vorsitzende

Geknirscht hat es im Fußballbezirk schon lange. Erst im Juli dieses Jahres haben wir darüber berichtet. Streit habe es gegeben zwischen Stepper und seiner Stellvertreterin Corinna Bäuerle. Die jedoch hatte das anders gesehen: „Für mich wird das alles viel zu sehr hochgekocht“, hatte sie damals gesagt.

Diesen Standpunkt vertritt die 42-Jährige aus Auenwald auch jetzt noch – trotz der Vorwürfe in Steppers Rücktrittsmail. „Der Rücktritt kam für uns in der Sitzung am Montagabend völlig überraschend“, sagt sie. „Er hat uns auch keinen Grund genannt.“ Schon gar nicht den in der Mail zitierten, dass er mit Teilen des Gremiums nicht mehr zusammenarbeiten könne.“

Stepper jedoch schreibt auch: „Ich werde mich nicht zu diesem Vorgang äußern. Auch telefonisch nicht. Der Rücktritt hat mit meiner Krankheit absolut nichts zu tun.“

Gerade die aber ist für Corinna Bäuerle (sie beantwortet als einzige Fragen) und ihre Kollegen der eigentliche, zumindest nachvollziehbare Grund zum Rücktritt. Stepper war wochenlang im Krankenhaus. Ihm gehe es nicht gut, er müsse sich auch noch bis ins kommende Jahr hinein Behandlungen unterziehen.

Der Murrhardter Stepper hat sein Amt 2009 als Nachfolger von Alfred Hoffmann übernommen, hatte sich in einer Kampfabstimmung gegen den Winterbacher Karl-Heinz Kefer und den von der Bezirksjugend favorisierten Daniel Falbo durchgesetzt. Schon damals schien seine Wahl in erster Linie der Verhinderung der beiden anderen Kandidaten zu dienen.

Im Sommer dieses Jahres nun wurde öffentlich, dass es große Unzufriedenheit mit dem Führungsstil von Stepper, vor allem mit seinem Kommunikationsverhalten gibt. Corinna Bäuerle hatte das damals nicht so hoch hängen wollen und bleibt dieser Linie treu. Stepper sei nun mal als Typ eher zurückhaltend, distanziert. „Er hat es auf seine Art gemacht.“

Corinna Bäuerle hat im Fußball schon jetzt viele Aufgaben

Nun muss sie es auf ihre Art machen. Stepper selbst habe sie in der Sitzung gebeten, diese weiterzuleiten. Der Ausschuss habe sie dann zur kommissarischen Vorsitzenden gemacht. „Ich habe zugesagt bis zum Verbandstag im Mai 2015.“ Ob sie beim Bezirkstag, der kurz zuvor stattfinden wird, offiziell als Vorsitzende kandidieren wird, „da muss ich noch ein paarmal drüber schlafen“. Sie habe jetzt schon so viele Aufgaben, da müsse eine weitere gut überlegt sein.

Allerdings habe sie bereits gestern viele Anrufe von Vereinen bekommen, die ihr Erfolg gewünscht und ihr die Unterstützung zugesichert hätten. „Das gibt mir Kraft.“

Die wird sie brauchen, denn vor ihr liegt unter anderem eine Mammutaufgabe: Bezirksjugendleiter Herbert Schmid und sein kompletter Ausschuss werden im Februar 2015 nicht mehr zur Wahl antreten. Es gilt, eine neue Führungsmannschaft zu finden.

Das war auch das Thema der Sitzung am Montag gewesen. Nach Steppers Rücktritt aber gab es Wichtigeres zu besprechen. Stepper hatte die Suche nach Jugend-Funktionären zur Chefsache gemacht, ihr aus gesundheitlichen Gründen jedoch kaum nachgehen können. Seine Nachfolgerin beginnt deshalb fast bei null.

„Mein wichtigstes Ziel ist, jetzt erst einmal Ruhe reinzubringen“, sagt Corinna Bäuerle. Dann folge die Jugend. „Mein großer Wunsch ist, dass wir die Jugend gut besetzen, dass ich weiß, wir können uns auf den Ausschuss verlassen.“ Damit sie sich in ihrer Arbeit (nur bis zum Verbandstag?) selbst nichts vorwerfen müsse.


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