Was war das für ein Fußballabend! Borussia Dortmund kegelt die favorisierten und auch klar besseren Bayern aus dem Pokal. Das zeigt: Im Fußball ist alles möglich und macht so manchem scheinbar chancenlosem Team Hoffnung. Schaun wir mal, wie sich das im Bezirk am Wochenende auswirkt.
Zunächst wieder die aktuelle Abstiegslage. Wäre jetzt schon Schluss, bedeutete das Folgendes. Bezirksliga: Direktabsteiger TSC Murrhardt, Relegation SV Hegnach. Kreisliga A I: Direktabsteiger TB Beinstein, Relegation Iraklis Waiblingen. Kreisliga A II: Direktabsteiger TSV Schlechtbach II (bereits abgemeldet) und SK Fichtenberg.
Bezirksliga. Der TV Oeffingen schien hier schon auf klarem Kurs Landesliga zu sein. Doch zwei Unentschieden und einen Kantersieg von Verfolger TSV Schwaikheim in Winterbach später ist die Ausgangslage des Tabellenführers nicht mehr ganz so komfortabel. Wie komfortabel, wird sich nach diesem Spieltag zeigen, denn Schwaikheim ist spielfrei. Danach haben beide Aufstiegsanwärter dieselbe Anzahl an Spielen ausgetragen und sind besser vergleichbar. Alles sieht danach aus, dass die Oeffinger dann drei Punkte vor dem TSV liegen werden, denn der TVOe fährt als klarer Favorit zum SV Hegnach. Aber Favorit war der FC Bayern auch, und die Hegnacher brauchen im Abstiegskampf jeden Zähler; sie sind auf den Relegationsplatz zurückgefallen. Dass der TSC Murrhardt ihnen näher kommt, müssen die Hegnacher nicht fürchten. Das Schlusslicht muss zum TSV Nellmersbach. Da wird es lediglich um die Höhe des Sieges gehen. Und beim VfL Winterbach um die Höhe der Niederlage? Immerhin hat er nun in zwei Spielen elf Gegentore kassiert und ist beim SC Korb alles andere als Favorit.
Beim SV Fellbach II schien es, als ob sich die mit einigen Neuzugängen verstärkte Mannschaft aus der Gefahrenzone verabschieden würde. Der Aufwärtstrend (unter anderem ein Unentschieden gegen Oeffingen) aber ist ins Stocken geraten. Zuletzt gab es ein deutliches 0:3 auf eigenem Platz gegen die SV Remshalden. Das könnte nun beim FC Oberrot wieder passieren. Oberrot hat mit diesem Ergebnis in Allmersbach gewonnen. Für die Allmersbacher geht es um nicht mehr viel, was sie mit dem Gastgeber vom Sonntag, SV Kaisersbach, gemeinsam haben. Ausgang deshalb völlig offen. Das sieht für die Begegnung SV Remshalden – TSV Schornbach anders aus. Die Remshaldener sind in diesem Jahr noch immer ungeschlagen, der TSV Schornbach dagegen hat nach einer guten Phase nachgelassen (ein Punkt aus den letzten drei Spielen). Auch nicht gerade berühmt sind die Ergebnisse von ASGI Schorndorf. Letzter Sieg am 8. März. Das verschafft dem VfR Murrhardt die Chance, nach dem Sieg im Derby auf eigenem Platz einen weiteren Schritt in Richtung Klassenerhalt zu machen.
Kreisliga A. Die beiden führenden Teams, FSV Waiblingen und SG Schorndorf, unterstrichen am vergangenen Spieltag deutlich, dass sie die Topteams der A I sind. Die Waiblinger schickten die zuletzt so erfolgreichen Schmidener mit 7:1 nach Hause, Schorndorf ließ sich beim 5:0 gegen Hertmannsweiler auch nicht lumpen. So sind beide auch diesmal wieder klare Favoriten, wobei es die SG beim TSV Schlechtbach deutlich leichter hat. Da muss der FSV schon eher fürchten, dass Gastgeber SC Urbach in die Dortmundrolle schlüpft. Was aber wird mit dem TSV Schlechtbach? Macht er so weiter, wird er auch noch vom KTSV Hößlinswart überholt. Nach zuletzt fünf Punkten aus drei Spielen hat der KTSV es diesmal jedoch in Schmiden ziemlich schwer. Wieder Anschluss gefunden hat der TB Beinstein. Gewinnt er nun auch bei Iraklis Waiblingen, übergibt er den Griechen die Rote Laterne. Die Chancen stehen nicht schlecht. Iraklis ist in Stetten durch Verletzungen und Platzverweise das Personal ausgegangen (Abbruch nach 75 Minuten) und wird unter den Folgen auch am Sonntag noch leiden. Magere vier Punkte hat der SC Weinstadt in diesem Jahr geholt, zwei Zähler weniger als der TV Weiler, der nach dem 8. März auch nur noch verloren hat. Diese Serie wollte er schon gegen den FV Waiblingen stoppen. Diesmal dürfte das aber leichterfallen. Um nicht mehr viel geht es im Spiel SSV Steinach-Reichenbach – TV Stetten. Genauso im Duell SV Breuningsweiler – VfR Birkmannsweiler, auch wenn hier der Dritte den Vierten erwartet. Neuling Breuningsweiler aber hat nach einer hervorragenden Vorrunde so viel Vorsprung, dass er sich noch einige Punktverluste leisten kann, bis der VfR ihm zu nahe kommt.
Dass man als Favorit negative Überraschungen erlebt, wissen in der A II SV Unterweissach und TSV Sulzbach-Laufen nur zu gut. Im Moment hat der SV Unterweissach die leicht besseren Karten – vor allem auch am Sonntag gegen den Vorletzten, SK Fichtenberg. Sulzbach-Laufen ist gegen den TSV Lippoldsweiler schon deutlich mehr gefordert. Der B Beinstein II muss gleich zweimal innerhalb von vier Tagen antreten: heute bei der Spvgg Kirchberg, am Sonntag beim TSV Schwaikheim II, der die Chance in Fichtenberg genutzt hat, sich ein Polster im Kampf gegen den Abstieg zu verschaffen. Um Platz vier geht es im Duell FSV Weiler zum Stein – TSV Rudersberg. Wir schauen mit der Kamera vorbei.
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Kreisliga B. In der B I kann es der TSV Haubersbronn dem FC Viktoria Backnang II (B IV) nachmachen und sich mit einem Sieg gegen die TSG Buhlbronn vorzeitig die Meisterschaft sichern. Die Spvgg Rommelshausen hätte dann keine Chance mehr, vorbeizuziehen. Platz zwei ist ihr aber auch nur noch zu nehmen, wenn alles schiefläuft. In der B III übernähme der SV Hegnach II mit einem Erfolg über den TV Oeffingen II wieder Platz eins und nicht nur das: Er würde damit auch einen Konkurrenten im Aufstiegsrennen distanzieren.